‘MUSKEL VS. FETT’ ist ein brandaktuelles Thema, denn die meisten von uns wollen Muskeln aufbauen und bis zu einem gewissen Grad auch Fett verlieren, und das ganz unabhängig davon, ob wir ins Fitnessstudio gehen oder zu Hause trainieren.
Im Normalfall wissen die wenigsten etwas über diese beiden Gewebearten. Deswegen möchten wir diese für Sie hier genauestens zerlegen und unter die Lupe nehmen. Keine Sorge, das ist nur sprichwörtlich gemeint, LOL.
Wir werden vorab darstellen, was Skelettmuskeln sind, was sie tun und wie sie größer werden. In ähnlicher Weise werden wir auch einiges über Körperfett erklären.
Im Anschluss werden wir auf die Frage eingehen, die sicherlich das größte Interesse bei Ihnen erweckt, nämlich ob es möglich ist, Fett in Muskeln umzuwandeln.
Am Ende dieses Blogbeitrags werde ich 5 weitere von Ihnen eingesandte und generell häufig gestellte Fragen zu diesem Thema beantworten.
Zu guter Letzt fassen wir die wichtigsten Punkte dieses Blogs in einer Message zusammen, die Sie mit nach Hause nehmen können.
Schnelle Antwort: Muskeln bestehen aus kontraktilem Gewebe und wachsen bei regelmäßiger Nutzung/Überlastung. Fett ist nicht funktionell, aber eignet sich „gut“ als Energiespeicher und wirkt als Isolator. Fett wächst durch übermäßige Nahrungsaufnahme und/oder bei zu niedriger körperlicher Aktivität. Bei diesen beiden Gewebearten handelt es sich NICHT um dieselbe.
Was sind Skelettmuskeln?
Skelettmuskeln bestehen aus kontraktilem Gewebe. Der Muskel ist durch eine Sehne am Knochen befestigt. Der Bizeps ist ein bekanntes Beispiel für einen Skelettmuskel. Dieser Muskel bestimmt den Bewegungsumfang, mit dem der Unter- zum Oberarm in der Beugung und Streckung positioniert ist, was allgemein als Bizepsbeugung bekannt ist.
Wenn ein Skelettmuskel durch das Heben von Gewichten überlastet wird, bilden sich kleine Mikrorisse. Kurz darauf beginnt der Körper, diese Mikrorisse zu reparieren, indem er sie mit Proteinen überlagert.
Sie kennen alle diesen Muskelschmerz, der am nächsten Morgen nach einer harten Trainingseinheit zu spüren ist. Genau darum geht es hier und jetzt wissen Sie auch, ‘warum’ das so schmerzt.
Vielleicht interessiert es Sie, dass dieser Prozess als trainingsinduzierte Muskelproteinsynthese oder, einfacher ausgedrückt, als kurzfristiger Muskelaufbau bekannt ist.
Ein spürbares Wachstum in 8 Wochen kann durch konsequentes wöchentliches Heben erreicht werden.
Kraft und Muskelaufbau sind die Abwehrmechanismen des Körpers, um das Verletzungsrisiko zu minimieren.
Was ist Körperfett?
Am anderen Ende des Spektrums gibt es das Körperfett. Im Gegensatz zu Muskeln ist Körperfett nicht funktional und in den meisten Fällen in übermäßigen Mengen unerwünscht, es sei denn, man betreibt Sumo-Ringen oder Ähnliches.
Im Prinzip liegt das Fettgewebe über der Skelettmuskulatur, was uns zu einem bulky Aussehen verhelfen kann. Sie haben im Fitnessstudio bestimmt schon mal jemanden über ‘Bulking’ reden hören.
Aber wozu ist Körperfett eigentlich gut? Körperfett ist im Grunde ein Energie-/Kalorienspeicher, der auch als Isoliermaterial dient, um uns warmzuhalten.
Wenn wir übermäßig viel Nahrung (Kalorien) zu uns nehmen, und zwar mehr, als wir für unsere Körperfunktionen und täglichen Aktivitäten benötigen, beginnt der Körper, sie in Fettzellen zu speichern, was uns mit der Zeit dicker aussehen lässt.
Hier ein ganz einfaches Beispiel: Wenn unser Körper 2000 Kalorien benötigt, um sein aktuelles Körpergewicht zu halten, täglich aber 2500 Kalorien zugeführt werden, entsteht ein Kalorienüberschuss von 500 Kalorien.
In 500 Gramm Fett stecken etwa 3500 Kalorien. Es dauert also etwa eine Woche, bis es sich in unserem Körper als Fettpolster festgesetzt hat (500 x 7 = 3500).
Blicken wir in die Vergangenheit, und zwar abertausende von Jahren zurück, dann ergab die Ansammlung von Körperfett zu diesem Zeitpunkt ganz eindeutig Sinn. Damals war eine regelmäßige Nahrungsaufnahme unmöglich und unsere Vorfahren waren überaus gefräßig, wenn sie nach tagelangem Hungern endlich nach erfolgreicher Jagd in der Eiseskälte etwas unter die Zähne bekamen.
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Kann Fett in Muskelgewebe umgewandelt werden?
Ich möchte Sie fragen: Können wir Dinge in Gold verwandeln? Wahrscheinlich nicht, es sei denn, Sie haben verrückte Zauberkräfte.
In der Welt der Gesundheit und Fitness ist die Idee im Umlauf, dass Fett in Muskelgewebe umgewandelt werden kann. Wir gehen dieser Frage auf die Schliche.
Aus den beiden vorangehenden Abschnitten konnten wir entnehmen, dass Fett und Muskeln zwei völlig unterschiedliche Körpergewebe sind.
Muskeln wachsen bei sportlicher Aktivität und ausreichender Proteinzufuhr, während Fett durch Inaktivität und zu viel Essen entsteht.
Unter bestimmten Umständen kann Fett als Energiequelle für anstrengende Krafttrainingsprogramme genutzt werden. Dies kann zwar zum Muskelaufbau beitragen, aber Fett kann nicht direkt in Muskeln umgewandelt werden.
Die Antwort auf die Frage „Kann Fett in Muskelgewebe umgewandelt werden?“ lautet also ein für alle Mal: NEIN NIEMALS!
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Unterschied zwischen Fett- und Muskelgewebe?
Fett ist ein Energiespeicher, während Muskeln aus funktionellem Gewebe bestehen, das Ihnen zum Beispiel dabei helfen kann, schwerere Gegenstände zu bewegen.
Wiegen Muskeln mehr als Fett?
Nein! Sie wiegen genau dasselbe, aber Muskeln sind dichter und nehmen daher weniger Platz ein. Außerdem muss ich hinzufügen, dass Muskeln im Vergleich zu Körperfett viel schwieriger aufzubauen sind.
Kann Fett in Muskelgewebe umgewandelt werden?
Nein! Aber es kann sein, dass der Körper das vorhandene Fett in Energie umwandelt, und das wird Ihnen beim Heben von Gewichten definitiv willkommen sein.
Wie wirkt sich Krafttraining auf Fett und Muskeln aus?
Durch Krafttraining werden kurzfristig Kalorien verbrannt, was zum Fettabbau beitragen kann. Auf lange Sicht können mehr Muskeln aufgebaut werden, die durch ihre Eigenschaft der Thermogenese noch mehr Kalorien verbrennen.
Ist ein hoher Körperfettanteil ungesund?
Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen, sorgt ein höherer Körperfettanteil für ein gesteigertes Risiko, an Diabetes Typ 2, Herzkrankheiten, Herzinsuffizienz und Krebs zu erkranken.
Warum sind Muskeln wichtig für die allgemeine Gesundheit?
Muskeln sind besonders im hohen Alter wichtig für ausreichend Mobilität und die daraus resultierende Langlebigkeit. Außerdem trägt sie zur Regulierung des Stoffwechsels bei und verringert so das Risiko, Krankheiten und Verletzungen zu erleiden, die mit Gewichtszunahme und Fettleibigkeit einhergehen.
Leitsatz für daheim
Nachfolgendes sollten Sie an Ihre Mitmenschen weitergeben, wenn Sie jemals in eine Debatte über Muskeln oder Fett geraten oder wenn Sie Ihre Freunde und Familie aufklären möchten.
Muskeln ermöglichen Bewegungsabläufe und werden durch das Heben schwerer Gewichte größer. Fett hilft nicht bei Bewegungsabläufen, sondern ist ein Energiespeicher und hält uns warm. Wir werden dicker, wenn wir zu viel essen und uns zu wenig bewegen.
Man kann Fett nicht in Muskeln umwandeln, aber man kann es als Energie für Aktivitäten wie das Heben von Gewichten verwenden.
Wir hoffen, dass Ihnen dieser kurze Blogbeitrag gefallen hat. Sie können uns gerne einen Kommentar, eine Frage oder eine Anfrage hinterlassen, und wir werden uns so schnell wie möglich bei Ihnen melden.
REFERENZABSCHNITT
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Hill, J.O., Wyatt, H.R., Peters,J.C. Energy Balance and Obesity Circulation, 126 (1): 126-132, 2012